Myeik (Myanmar)
 
 
Heute war ja Abreisetag. Aber wir hatten noch Zeit bit Mittag.
So machten wir uns nochmals um 5h auf den Weg zur Shwedagon Pagode, um dort die Stimmung in der Morgendämmerung einzufangen und zu erleben. Leider hatte es an diesem Morgen keine feierlichen Prozessionen. Wir genossen aber trotzdem die Stimmung und die Eindrücke. Zurück im Hotel gönnten wir uns zum letzten Mal das reichhaltige Frühstücksbuffet. Gestärkt ging ich danach alleine und zu Fuss zum chinesischen Tempel Kheng Hock Keang. Er versprach von aussen mehr als es dann drinnen wirklich aussah. Es gab aber trotzdem wenige schöne Bilder. Auf dem Weg zurück zum Hotel gönnte ich mir einen wirklich guten Kolbenkaffee mit etwas Brot im Donuts King. Dort traf ich zufällig auch Urs und wir tauschten einige Eindrücke aus.
Um 12h ging es dann bereits zum Domestic Flughafen von Yangon.
Den richtigen Flieger zu erwischen ist etwa wie Lotterie. Denn die Durchsagen sind in burmesisch und das Englisch klingt nach gar nichts. Man versteht nur „..May I have your attention please..“ und am Schluss „Thank you“. Wir hatten aus diesem Grund lieber nach jedem Aufruf direkt am Gateschalter nachgefragt. Schliesslich ging es dann mit einer Düsenmaschine vom Typ Embraer 190 der Myanmar Airlines in die Luft. An Bord gab es sogar eine kleine Verköstigung in Form eines Käsesandwiches. Der Flug ging aber zuerst in das weiter unten liegende Bokpyin. Auf diesem Flughafen mit nur einer Hütte stiegen Leute ein und aus. Wir blieben aber drin und flogen wieder zurück nach Myeik. Während des Flugs nach Bokpyin konnten wir mit dem Fensterplatz die wunderbaren zahlreichen Inselformationen geniessen. Es gibt anscheinend über 800 Inseln. Wobei noch nicht alle registriert sind.
In Myeik  angekommen erwartete uns eine etwas grössere Hütte als Flughafen. Draussen nahmen wir uns dann ein Töfftaxi und fuhren zum nicht weit entfernten Hotel Grand Jade. Das Hotel machte schon von weitem einen tollen Eindruck. Am Empfang hatte man uns bereits erwartet und so ging der ganze Checkin relativ zügig vor sich. Unser Zimmer lag wie bereits in Yangon im 7. Stock und auch die Terrasse mit Bar/Restaurant war im 9. Stock (Schindler Lift!). Dort genossen Urs und ich Satay-Spiesse, frittierte Garnelen und eine kühles Myanmar Bier.
Zufällig war da noch ein anderer Ausländer auf der Dachterrasse. Es war der deutsche André und er gesellte sich für einen kurzen Schwatz zu uns.
Danach war Bettruhe angesagt. Denn früh morgens aufstehen, warten und reisen machen einen sehr müde.
 
Mittwoch, 1. April 2015
Auch dieses Mal war wieder nichts mit ausschlafen. Um 6h machten wir uns auf den Weg zum zentralen Markt. Doch wir waren zu früh und so genossen wir vorerst in einem nahegelegenen einheimischen Restaurant einen Kaffee. Danach stürzten wir uns ins Ungewisse. Denn die Gänge im gedeckten Markt waren sehr dunkel und es war fast kein Licht auszumachen. Zudem war es eher wie in einem Labyrinth. Doch wir fanden nach was wir suchten und wieder empfingen uns die Einheimischen mit einem sehr freundlichen Lächeln. Wir konnten auch problemlos Fotos schiessen. Sie liessen es uns dann mit einem sehr verlegenen Abwinken schon wissen, wenn sie nicht wollten. Nach getaner Arbeit kehrten wir ins Hotel und genossen das Frühstücksbuffet.
Der Deutsche von gestern Abend hatte uns einen lokalen Guide organisiert, welcher uns die Schönheiten der Stadt und der Umgebung zeigen sollte. Er hiess Tam und konnte recht gut Englisch. Ich hatte auch einen Töff-Fahrer, er hiess Jack. Zuerst besuchten wir eine Fischmehlproduktion, dann eine Eisproduktion und schliesslich eine Fischproduktion. Auf dem ganzen Weg machten wir auch Halte an verschiedenen schönen Kolonialbauten oder einheimischen Privathäusern aus Teak.
Dann war erst mal wieder Mittagessen und Ruhe angesagt.
Nach 15h gab es noch eine kleinere Tour mit zB einer Schiffswerft und einer Lobsterfarm. Dann kam der lang ersehnte Sonnenuntergang am Pier. Genau gesagt beim Restaurant Golden House mit Draft Beer.
Der Sonnenuntergang war toll und wir konnten uns so richtig baumeln lassen. Später kam dann noch André dazu und wir assen zusammen geröstete Nüsse, grillierter Aal und frittierten Squid. Einfach genial.
Dann ging es zurück ins Hotel, denn es war auch wieder ein sehr langer Tag.
 
Donnerstag, 2. April 2015
Heute Morgen war auch wieder ein Markt angesagt. Dieser ist aber draussen und eher klein im Vergleich zu gestern. Es gab auch hier tolle Bilder und die Leute bestaunten und beobachteten uns von neuem. Danach stand wieder Frühstück im Hotel auf der Liste.
Eigentlich hätte heute früh Tam kommen sollen für eine neue Tour. Doch er hatte anscheinend den Termin vergessen und so sind dann Urs und ich alleine in die nahgelegene Theindawgyi Pagode. Sie ist leicht erhöht, bietet einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und beherbergt auch einige Mönche. Sogar die Mönch zeigten Interesse an uns und waren auch für Spässe aufgelegt. Das Wetter war perfekt für tolle Fotos. Aber die Hitze war schon wieder extrem und so machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel.
Am Nachmittag gab es dann doch nochmals eine kleine Tour zu den Leuten, welche die Fische an der Sonne trocknen. Heute war das Einsammeln der Fische und so konnten wir auch noch einige interessante Bilder mit Arbeitern ablichten. Danach war wieder Sonnenuntergang angesagt. Diesmal etwas weiter hinten im Restaurant YKKO.
Nach hervorragendem Essen ging es zurück ins Hotel auf die Dachterrasse, wo wir uns noch einen Drink und eine Zigarre gönnten.
 
Freitag, 3. April 2015
Heute sind wir wieder mal um 5h weggefahren. Wir wollten das Gebiet auch ausserhalb der Stadt mit dem Biketaxi erkunden. Wir sind vorbei an diversen kleinen Dörfchen, wo die Einheimischen zum ersten Mal Ausländer („Ingle“) gesehen hatten. Auf einer grösseren Brücke konnten wir herrliche Aufnahmen des Sonnenaufgangs machen. Wir fuhren bis zu einer Fähre, bei welcher wir wieder Kehrt machten und zurück ins Hotel fuhren.
Am Nachmittag gab es dann nochmals eine kleine Fotosession bei den getrockneten Fischen. Am Abend  genossen wir den Sonnenuntergang beim Goody Café und stopften uns die Bäuche voll mit Fried Squid und Spicy Prowns.
 
Samstag, 4. April 2015
Heute schlief ich wieder mal aus. Urs ging aber allein früh los in Richtung Süden, um auch dort die Gegend zu erkunden. Ich liess mit nach dem reichhaltigen Frühstück im nahegelegenen Coiffeur den Bart schneiden. Eigentlich wollte ich ihn nur stutzen. Da aber allgemein die Englischkenntnisse eher schlecht sind, suchte ich den einfacheren Weg für eine Vollrasur. Was ich aber sensationell fand, ist nicht nur die Rasur selbst, sondern die ganze Kopf- und Gesichtsmassage. Das ganze hat über eine Stunde gedauert und kostete lediglich 7$.
Am späteren Nachmittag machte ich mich dann mit Urs nochmals zum Restaurant Golden House auf, wo wir das letzte Mal den Sonnenuntergang und einen kleinen Aperitif genossen. Zurück im Hotel im 9. Stock erwartete uns ein speziell gebackener Fisch. Er wird ja an einigen Orten auf diesem Planeten so gemacht. Aber ich liebe halt diese Variante, wo der Fisch ganz in einer Salzkruste eingelegt gebacken wird und dann vor dem Servieren die Salzkruste entfernt wird. Der Fisch war der Hammer. Super gewürzt und schön saftig. Danach war noch eine kleine Abschiedsparty mit unserem Guide Tam und André.
 
Ach ja..
Hier noch ein paar allgemeine Eindrücke zu Myeik.
Myeik ist ein sehr verschlafenes Dörfchen. Es liegt tourismustechnisch noch völlig in den Kinderschuhen. Englischkenntnisse sind fast keine vorhanden. Dafür aber macht genau dies den Charme dieses Dorfes aus. Leider gibt es auch einigen Nachholbedarf betreffend Umweltverschmutzung. Denn auf unseren vielen Streifzügen sind wir immer wieder auf Abfallhaufen neben der Strasse und in den fast trockenen Flüssen gestossen. Wenn ich sage Abfallhaufen dann ist es wirklich so gemeint. Sehr schade.
Wer hierher kommen will zum Tauchen, der ist völlig auf dem Holzweg. Denn hier gibt es nach wie vor keine Tauchschule oder ähnliches. Alle Tauchangebote für das Merguil Archipel starten noch immer in Thailand und dauern mehrere Tage. Zudem kostet solch ein Unterfangen ein Vermögen. Hier wäre aber bestimmt Potenzial für das Dörfchen Myeik. Bis aber wirklich dann mal was steht, vergehen bestimmt 4 bis 5 Jahre.
 
 
Myeik (Myanmar)
Dienstag, 31. März 2015